Die Erlösung im Spiel gegen Appenzell kam spät. Sechs Sekunden vor Ende lupfte Marco den Ball in das verlassene Appenzeller Tor. Schlagartig löste sich die Anspannung in der gesamten Halle. Man lag sich in den Armen und feierte den 7:5 Sieg gegen äusserst wehrhafte Appenzeller.
Wenn man das Spiel etwas detaillierter betrachtet, dann muss man aber zum Schluss kommen, dass es die Ranger gar nicht so spannend hätten machen müssen. So hatte auch Graf kurz vor Schluss den Ball perfekt auf der Schaufel, doch der Ball landete im Niemandsland. „I ha mi riesig gfreut das de Ball zu mir cho isch, ha o gwüsst das alles frei isch. Doch woni den de Ball ka hat, do ischmers Herz in d’Hose keit“, meint er nach dem Spiel. Trotzdem muss man Graf für sein Spiel ein Kränzchen winden. Zuerst lief er auf der für ihn ungewohnten Centerpostion auf, danach durfte (musste) er einige Zeit auf der Bank bleiben, um im letzten Drittel den angeschlagenen Kramer im ersten Block zu ersetzen. Graf erledigte seine Aufgaben konsequent und zeigte damit auch den vom Coach geforderten Willen, den Sieg um jeden Preis zu holen.
In der Tat, war der Sieg der Rangers eine grosse Willensleistung. Rückschläge, wie die Tore zum 3:3 und 4:4 als man beide Male den Ball direkt auf eine Appenzeller Schaufel spielte, steckte man umgehend weg. Vielleicht lag dies auch daran, dass man mit Tätti Sturzenegger und dem verletzten Otti eine Wagenladung voll Routine zusätzlich an der Bande hatte.
Solch knappe Spiele, Appenzell konnte jeweils auf jedes der ersten fünf Grabser Tore antworten, geben natürlich auch nach dem Spiel noch viel zu reden. So war es nicht verwunderlich, dass die Ranger spätabends in der Schäflibar immer noch nur das Spiel im Kopf hatten. So wurde der Tisch kurzerhand in ein Spielfeld umgewandelt und mit Münzen, Gläsern und Kreditkarten die Taktik besprochen. Dabei gingen die Meinungen von «mir hend hundsmiserabel gspieltl» bis «will mer das esoä gmacht hend, hemer Appezell chönne schlu» auseinander. Schlussendlich konnte man sich dann trotz hitziger Diskussionen auf etwas einigen: «Es isch halt scho schöä, wenn me nochem Match zämme hogget und s’Lebä noch chli gnüsse cha»
UHC R. Grabs-Werdenberg – UH Appenzell 7:5 (3:3, 2:1, 2:1)
Schulanlage Unterdorf, Grabs. 111 Zuschauer. SR Maurer/Maurer.
Tore: 5. A. Tischhauser (A. Altherr) 1:0. 5. A. Blaser (M. Wolf) 1:1. 6. A. Tischhauser (D. Müller) 2:1. 11. A. Blaser (M. Gasser) 2:2. 13. L. Vetsch (F. Kramer) 3:2. 16. A. Blaser (M. Wolf) 3:3. 28. F. Kramer (H. Sturzenegger) 4:3. 34. A. Sutter 4:4. 35. H. Sturzenegger (A. Tischhauser) 5:4. 58. A. Blaser (M. Solenthaler) 5:5. 59. H. Sturzenegger (M. Kobler) 6:5. 60. M. Kobler (L. Vetsch) 7:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UHC R. Grabs-Werdenberg. 3mal 2 Minuten gegen UH Appenzell.
Für die Rangers im Einsatz
Walo; Timi
Kramer, Lukas; Daniel, Hans, Marco
Adrian, Sämi; Tres, Dave, Flurin
Sandro, Schmid; Graf, Rolf, Yannik
Andrin