Das vierte Saisonspiel liegt bereits hinter uns, aber erst der zweite Spielbericht. Was ist da los? Der Wink mit dem Zaunpfahl, dass die jüngere Generation sich dieser Aufgabe annehmen möge, hat offenbar etwas Verspätung erfahren.
Der Schauplatz, unsere geschätzte Spannplattenturnhalle. Ihre schlichte Eleganz mag trügen, doch für ein Rangers birgt sie eine tiefe Symbolik. Heimvorteil wird hier wörtlich genommen, die Rangers scheinen auf ihrem heiligen Boden aus Heimatverbundenheit eine Macht zu sein. Captain Sturzenegger soll Gerüchten zufolge beim ersten Heimspiel eine Ansprache gehalten haben, es solle eine Heimserie aufs Parkett gezaubert werden.
Laciert wurde das Spiel von einem der beiden unerschrockenen Schochs, der allein aufs gegnerische Tor stürmte und nur durch ein regelwidriges Eingreifen gestoppt werden konnte. Den fälligen Penalty verwandelte Andrin Vetsch souverän. Kurz darauf sorgte die zweite Linie für erste Arbeitsnachweise. Remo Tischhauser mit einem Doppelpack und Fabian Krammer sorgten für ein 4:2 zur ersten Drittelpause. Wer nun glaubt, alles liefe nach Plan, liegt deutlich daneben. Den brillanten Reflexe, des durch zwei Gegentore sichtlich verärgerten Torhüters Timon Frey war zu verdanken, dass es nicht 4:5 für die Gäste aus Wängi stand. Die Verteidigung der Rangers wirkte phasenweise wie im Tiefschlaf.
Nach der Pausenansprache schien in der Kabine ein Schalter umgelegt worden zu sein. Im zweiten Drittel standen die Rangers defensiv deutlich stabiler und konnten durch Tore von Remo Tischhauser und Mathias Inhelder den Vorsprung auf 6:2 ausbauen. Im letzten Abschnitt entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch. Geprägt von intensiven, teils gehässigen Aktionen vermochte Andreas Tischhauser mit dem 7:4 etwas Ordnung in dieses Chaos zu bringen. Die letzten vier Minuten des Spiels sollten laut Matchblatt eine ruhige Schlussphase einläuten. Wängi hatte aber entschieden was dagegen. Es bedurfte erneut einen mirakulösen Timon Frey, der zu Hochform auflief.
Am Ende reichte es trotzdem und die Rangers verliessen einmal mehr als Sieger ihren vertrauten Hallenboden. Es bleibt aber die berechtigte Frage: Wo wird diese Saison mit den Rangers zu rechnen sein? In manchen Momenten sieht man Klasse und Können, die das Herz jedes Unihockeyfans höherschlagen lassen. Augenblicke später stehen vier Rangers ohne Ball im gegnerischen Drittel, während ein Konter auf das eigene Tor zurollt. Konstanz und Souveränität sollten nicht nur akademische Fremdbegriffe bleiben, sondern auch im Spiel der Rangers ihren Einzug halten.
Für die Rangers im Einsatz:
Timon; Jan
Kramer, Elias; Tres, Egli, Remo
Christof, This; Flüri, RemoZ, Gian-Luca
Adi, Trin; Mael, Hans, Noe
Schmid, Bruno, Yannik
Staff:
Röbi